
Kieferrekonstruktion
Ober- und Unterkieferteilresektionen werden bei Patienten mit gutartigen oder bösartigen Tumoren sowie bei ausgedehnten strahlen- und medikamenteninduzierten Kiefernekrosen durchgeführt. Die knöcherne und weichgewebige Rekonstruktion sehr ausgedehnter Defekte erfolgt dabei typischerweise mit körpereigenem Gewebe in Form von sogenannten freien mikrochirurgisch anastomosierten Transplantaten, die aus Knochen, Weichgewebe (Haut, Faszien, Muskeln) und Gefäßen bestehen.
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Biomechanik und Mechanobiologie


Gewebe sind abhängig von mechanischer Stimulation und passen ihr Verhalten und ihre Struktur an wechselnde Belastungsbedingungen an. Studien am Röhrenknochen haben eine Schlüsselrolle von mechanischen Signalen auf den Knochenheilungsprozess gezeigt. Im Unterkiefer, und speziell bei der Unterkieferrekonstruktion mit freien Lappen, ist die Interkonnektivität von Mechanik und Biologie weitgehend unerkannt.
In biomechanischen Studien unter zyklisch-dynamischer Belastung und mit Computermodellierung (Finite-Elemente-Analyse) untersuchen wir das Verhalten von Frakturen und rekonstruierten Unterkiefern (freie Lappen) mit unterschiedlichen Fixationssystemen und deren Einfluss auf intersegmentale Bewegungen und Knochenheilung. Unser Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen zu entwickeln, um aktuelle Behandlungsstrategien und verfügbare Verplattungssysteme zu verbessern.
Ein Teilprojekt dieses Schwerpunkts unserer Arbeitsgruppe wird seit 2021 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/465338425
Ein weiteres Teilprojekt im Zusammenhang der Interkonnektivität von Mechanik und Biologie und die gezielte Beeinflussung der Regeneration des Kieferfelenks, also eines Teils des Unterkiefers, wird ferner seit 2021 im Rahmen eines EU-Projekts (Horizon 2020 Programm) gefördert: https://cordis.europa.eu/project/id/953169/de
