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(c) Wiebke Peitz, Charité Zentrale Mediendienstleistungen

Aktuelles

20.12.2011

Ärzte brauchen mehr Zeit für die Forschung

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Charité-Wissenschaftler kritisieren zunehmende Spaltung zwischen medizinischer Versorgung und Forschung

(c) Wiebke Peitz, Charité Zentrale Mediendienstleistungen
(c) Wiebke Peitz, Charité Zentrale Mediendienstleistungen

In einem Artikel des aktuellen Fachmagazins Nature Biotechnology kritisieren Mediziner und Grundlagenforscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Spaltung von medizinisch forschenden Wissenschaftlern und praktizierenden Ärzten. Die zunehmende Komplexität neuer therapeutischer Methoden und technischer Möglichkeiten stellt insbesondere Mediziner vor neue Anforderungen. Hinzu kommt das limitierte Zeitkontingent der Ärzte, die sich neben der Versorgung von Patienten auch um die Ausbildung von Studenten kümmern: "Das Spektrum, das Ärzte heute abdecken müssen, ist enorm gewachsen.

Durch Fortschritte in der biomedizinischen Forschung können wir beispielsweise nicht nur die Rollen einzelner Zellen, sondern verschiedener Proteine, Moleküle und sogar Gene identifizieren. Die Auswahl an neuen diagnostischen Verfahren hat ebenso zugenommen wie der Umfang von therapeutischen Optionen", erklärt Dr. Philipp von Roth, Clinical Scientist an der Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies (BSRT) und Orthopäde und Unfallchirurg an der Charité. Er durchläuft eine neue Ausbildung zum "Klinischen Wissenschaftler", die an der DFG geförderten Graduiertenschule an der Charité entwickelt wurde. Zusammen mit seinen wissenschaftlichen Kollegen hat er den Artikel über die zunehmenden Probleme der Ärzte in der medizinischen Forschung verfasst und verschiedene Lösungsansätze von vier Universitäten weltweit diskutiert.

Die Graduiertenschule der Charité bietet ein spezielles Ausbildungsprogramm für Mediziner an, bei dem sie Zeit sowie finanzielle und wissenschaftliche Unterstützung für ihre medizinisch relevanten Forschungsvorhaben erhalten. Durch eigene Kurse lernen Ärzte auch die Herausforderungen und Möglichkeiten von anderen Disziplinen kennen und verstehen. "Das ist essentiell," sagt der Koordinator der Graduiertenschule Prof. Dr. Georg Duda. "Oft fehlt es an einer gemeinsamen Sprache, die man für fachübergreifende Projekte benötigt. Ingenieure, Biologen und Physiker müssen die Probleme von Ärzten verstehen. Umgekehrt sollten Mediziner die heutigen biologischen und technischen Analyseoptionen kennen. Nur so können gemeinsame Projekte entstehen und umgesetzt werden."

Neben der Charité bieten auch die amerikanische Standford University, die britische Oxford University und die australische Monsh University erfolgreiche Programme für die Ausbildung von forschungsinteressierten Medizinern an. Die Programme werden vergleichend in dem Artikel gegenüber gestellt und diskutiert.

Links

von Roth P, Canny BJ, Volk HD, Noble JA, Prober CG, Perka C, Duda GN
The challenges of modern interdisciplinary medical research.
Nat Biotechnol. 2011 Dec 8;29(12):1145-8

Kontakt

Julius Wolff Institut
Tel: +49 30 450 559 048
E-Mail: jwi(at)charite.de
Augustenburger Platz 
113353 Berlin



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