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Produktbild (c) Synthes; Beschichtung (c) Julius Wolff Institut

Aktuelles

19.01.2012

Nagel mit Antibiotika-Beschichtung erfolgreich im Klinikbetrieb

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Medizintechnikunternehmen Synthes in Kooperation mit dem Julius Wolff Institut und dem Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie.

Produktbild (c) Synthes; Beschichtung (c) Julius Wolff Institut
Produktbild (c) Synthes; Beschichtung (c) Julius Wolff Institut

Die vom Julius Wolff Institut mitentwickelte PROtect Antibiotikabeschichtung für einen Nagel zur Versorgung von Schienbeinbrüchen hat sich seit einem Jahr erfolgreich im klinischen Betrieb behauptet. Der Expert Tibianagel PROtect wurde von dem Medizintechnikunternehmen Synthes in Kooperation mit dem Julius Wolff Institut und dem Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité, besonders dem Team um Prof. Dr. Britt Wildemann und Prof. Dr. Gerhard Schmidmaier (seit 2011 Universität Heidelberg) entwickelt und erhielt vor einem Jahr die CE-Kennzeichnung. Nach Schätzungen von Synthes wurden seitdem europaweit rund 200 beschichtete Nägel erfolgreich eingesetzt, 100 davon allein in Deutschland.

Das Besondere an dem chirurgischen Nagel, der zur Stabilisierung von komplexen Schienbeinbrüchen eingesetzt wird, ist eine dünne, mit Antibiotikum angereicherte Polymer-Beschichtung. Nach dem Einsatz des Nagels im defekten Knochen setzt die Beschichtung über einen Zeitraum von zwei Wochen hohe Dosen antibiotischer Wirkstoffe direkt im Knocheninneren frei, wodurch die bakterielle Besiedelung der Nageloberfläche verhindert wird. Damit verringert sich das Risiko einer bakteriellen Infektion. Das Infektrisiko kann bei komplexen Frakturen, insbesondere bei der Versorgung mit Implantaten bei bis zu 30 Prozent liegen.

Aufgrund der schlechten Durchblutung des frakturierten Knochens und potentieller Nebenwirkungen lassen sich Infektionen nur schwer mit systemischen Antibiotika behandeln. Daher entwickelten die beteiligten Biologen und Mediziner eine abriebfeste und im Körper abbaubare Beschichtung für chirurgische Nägel, die das Antibiotikum lokal und direkt im Knocheninneren freigeben. Die radiologischen, mikrobiologischen und histologischen Ergebnisse der Studien zeigten eine signifikante Reduktion der Infektrate durch die lokale Antibiotikagabe.

Links

Produktseite von Synthes (nur in englisch verfügbar)

Kontakt

Julius Wolff Institut
Tel: +49 30 450 559 048
E-Mail: jwi(at)charite.de
Augustenburger Platz 
113353 Berlin



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